Menschen reagieren unterschiedlich auf Ausnahmesituationen und das ist auch vollkommen ok. Es gibt keine „richtigen“ oder „falschen“ Reaktionen auf das, was wir alle gerade erleben. Ausnahmesituationen können zu Belastungen und Emotionen führen, die wir manchmal auch zum ersten Mal an uns entdecken.
Angst kann eine dieser Emotionen sein. Angst vor Covid-19. Sorge davor, wie die Zukunft aussieht und wie das Leben weitergeht: Wie lange werden wir noch zu Hause bleiben müssen? Werde ich nachher noch eine Arbeit haben? Wie sollen wir unsere Miete bezahlen? Wie lange schaffe ich es noch, diese Situation auszuhalten? Es sind viele Fragen, die uns Menschen im Moment beschäftigen.
Was können wir mit diesen Ängsten und Sorgen tun? Was kann uns helfen, einen kühlen Kopf zu bewahren? Wie können wir in einen ruhigeren Zustand kommen?
- Beschränkt den Medienkonsum. Holt euch gezielt zu bestimmten Tageszeiten (z.B. morgens, mittags, abends) gute und zuverlässige Informationen. Haltet euch von Panikmachern fern. Andauernde Konfrontation mit Bildern, Schilderungen und Zahlen bedeuten Dauerstress für Psyche und Körper.
- Schaut auf euch. Gönnt euch (kleine) Momente der Ruhe (lest ein Buch, hört Musik, setzt euch 10 Minuten in die Sonne…), strukturiert euren Tag und seid gütig mit euch selbst und den anderen.
- Denkt nicht zu viel nach und begrenzt das Grübeln. Überlegt euch schon im Voraus, wie ihr dem Grübeln entkommen könnt, indem ihr z. B. einen Kuchen backt, ein tolles Gesellschaftsspiel spielt, den Keller aufräumt ...
- Entspannungsübungen. Wendet gewohnte Entspannungsübungen an oder probiert einfach mal was Neues aus (z.B. Meditation, Yoga, Sicherer Ort…)
- Nehmt eure Gefühle wahr. Gebt ihnen Raum, lasst euch aber nicht von ihnen überfluten. Wie macht man das? Sprecht mit eurem Partner oder einem Freund/einer Freundin darüber, malt etwas, schreibt ein Tagebuch. Wichtig: Kinder sind nicht der richtige Gesprächspartner für eure Ängste und Sorgen!
- Wenn eure Gefühle überhandnehmen und euch das Gespräch mit dem Partner oder dem Freund/der Freundin nicht hilft, dann scheut euch nicht davor, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die wichtigsten Beratungsangebote in Südtirol findet ihr hier: www.dubistnichtallein.it
- Think positive. Versucht auch in dieser Situation positive Momente wahrzunehmen, an positive Dinge und Erlebnisse zu denken und darüber zu sprechen. Indem ihr an etwas Erfreuliches denkt und gemeinsam lacht, könnt ihr den aktuellen Stress vergessen und neue Energie tanken.
- Denkt daran: Es geht vorbei! Auch diese anspruchsvolle Situation wird unweigerlich vorübergehen.
Quelle:
www.boep.or.at