Als Kompetenzzentrum für Prävention ist es uns ein Anliegen, dass auch in diesem Bereich Qualitätsstandards eingehalten werden. Menschen, die Veranstaltungen besuchen, sollten sich darauf verlassen können, dass die Organisator:innen einige Richtlinien berücksichtigen:
- Informationen, die vermittelt werden, müssen auf einer wissenschaftlichen Basis beruhen, nachgeprüft sein und die aktuell geprüften Erkenntnisse beinhalten.
- Die Referent:innen von Bildungsangeboten sind erfahrene Fachpersonen und haben eine spezifische Ausbildung.
- Die Angebote folgen geprüften und evidenzbasierten Leitlinien, sie basieren auf Präventions-, Sucht- und Gesundheitstheorien (z.B. europäisches Präventionscurriculum).
- Die Referent:innen bzw. Angebote sind eingebunden in ein professionelles und multidisziplinäres Netzwerk.
Kritisch zu bewerten sind u.a.:
- Angebote von ehemals Betroffenen ohne Ausbildung, selbsternannten Sozialarbeiter:innen, Streetworker:innen sowie von Sekten und dubiosen Organisationen.
- Projekte und Einzelinitiativen, die ausschließlich auf der Arbeit von ehemaligen Abhängigen und Selbstbetroffenen aufbauen sowie stationäre Therapieangebote, die nicht Teil eines netzwerkübergreifenden und umfassenden Behandlungsprogrammes sind, haben sich laut wissenschaftlicher Forschung als potenziell ineffektiv oder sogar schädlich erwiesen. Einzelpersonen, auch Fachreferenten:innen, haben im Vergleich zu einem interdisziplinären und fachübergreifenden Kompetenzzentrum in der Regel weniger Ressourcen im Bereich Vernetzung und Weiterleitung aufzuweisen.
- Angebote, die mit Geschäftsinteressen verbunden sind, die über den Verkauf eines selbstverfassten Buches hinausgehen. Beispielsweise Vermittlung von privaten psychosozialen Betreuungsangeboten, Camps oder Therapiegemeinschaften, die von Betroffenen oder ihren Angehörigen selbst bezahlt werden müssen. Die Kosten für solche Angebote summieren sich häufig auf einige Tausend Euro.
Ziel von Bildungsangeboten sollte es sein, die Gesundheit und Sicherheit von Menschen zu fördern, ihr Wissen zu erhöhen und sie dabei zu unterstützen, ihre Kompetenzen, Talente und Potentiale zu entfalten. Veranstaltungen, die hauptsächlich Angst und Schrecken verbreiten sowie die Ohnmacht der Teilnehmenden steigern, sind letztlich kontraproduktiv.
Tipps für Bildungsveranstalter vor Ort
Bevor Sie ein Angebot in Anspruche nehmen, empfehlen wir Ihnen folgendes zu prüfen:
- Wer ist der Referent/ die Referentin?
- Für welche Organisation arbeitet er/sie?
- Welche Referenzen hat die Person vorzuweisen? (Abschlüsse, Studientitel, Arbeitserfahrung…)
Bei komplexeren Problematiken auf Gemeindeebene reichen reine Bildungsangebote vor Ort wahrscheinlich nicht für eine Lösungsfindung aus. Dafür gibt es beispielsweise gemeindeorientierte Präventionsmaßnahmen, die vor Ort, mit verschiedenen Akteuren, partizipativ und wissenschaftlich begleitet, entwickelt werden können.
Weitere Informationen zum Thema können beim Forum Prävention eingeholt werden:
info@forum-p.it
Tel. 0471 324801