Spannungen und Gewalt vorbeugen

Info 19.3.2020 Facebook Teilen

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Tipps für Jugendliche und Erwachsene

Unser Alltag ist zurzeit geprägt von persönlichen und sozialen Einschränkungen. Einige unserer grundlegenden Bedürfnisse können wir im Moment nicht stillen. Gefühle der Kontrolllosigkeit, Angst oder auch Frustration sind in solchen Situationen nachvollziehbar und als normale Reaktion auf weniger normale Alltagsumstände einzuordnen. Diese Gefühle können auch den Grundstein für Spannungen im zwischenmenschlichen Umgang bilden.
 
Um diese Spannungen zu reduzieren, ist es wichtig, auf das eigene Wohlbefinden zu achten:
 
Tipps für Jugendliche und Erwachsene:
  • Bringen Sie so gut es geht Struktur in ihrem Alltag und behalten Sie förderliche Rituale bei, überlegen Sie dabei eine Routine, die ihren Bedürfnissen entspricht: Essens-, Aufsteh- und Schlafenszeiten, Kaffeepause, Bürozeiten usw.
  • Achten Sie weiterhin darauf, körperliche Aktivität in ihren Alltag einzubauen und ausreichend zu schlafen.
  • Schaffen Sie sich Rückzugsmöglichkeiten, planen Sie diese evtl. mit den Personen, die mit Ihnen zusammenleben
  • Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung die Ihnen schmeckt: kochen Sie z.B. ihr Lieblingsessen
  • Sorgen Sie für Erfolgserlebnisse: Setzen Sie sich realisierbare Ziele und loben oder belohnen Sie sich, sobald diese umgesetzt wurden
  • Lassen Sie Spaß, Freude und Humor im Alltag nicht zu kurz kommen.
  • Vergegenwärtigen Sie sich Dinge, die in Ihrem Leben gut laufen und die Ihnen Halt geben. Denken Sie an positive Ereignisse, die noch kommen werden.
  • Kontaktieren Sie Menschen die Ihnen guttun und vermeiden Sie Kontakte/Medienberichte die Sie beunruhigen
  • Nehmen Sie sich Zeit zum Entspannen: Entspannungsübungen, Musik machen oder ein warmes Bad. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt
  • Teilen Sie Ihren Mitmenschen Bedürfnisse und persönlichen Grenzen mit
  • Achten Sie auf sich und beobachten Sie Ihr Befinden. Ob man nun glücklich, traurig oder wütend ist – alle unsere Gefühle verdienen es wahrgenommen zu werden. Versuchen Sie „unangenehme“ Gefühle nicht gleich negativ zu bewerten.
  • Versuchen Sie verschiedene Strategien im Umgang mit Emotionen aus: Sport, tief ein- und ausatmen, auf den Boden stampfen, 10 Sekunden schreien, die eigenen Gedanken von der Seele reden oder aufschreiben, in ein Kissen boxen, auspowern usw.
  • Schauen Sie mit ihren Mitmenschen gemeinsam in die Zukunft, lang liegengebliebene Konflikte in dieser Zeit austragen zu wollen ist dabei nicht hilfreich

Konflikte deeskalieren und Gewalt vorbeugen
Die derzeitigen Lebensbedingungen und damit einhergehende Unsicherheiten können eine Reihe „unangenehmer“ Gefühlszustände und Konflikte auslösen.

Spitzt sich ein Konflikt zu, können bestimmte Verhaltensweisen zu einer Deeskalation der Situation beitragen:
  • Bedürfnisse und Gefühle erkennen: Fragen Sie sich selbst, was Gründe für die Aufregung sein könnten und formulieren Sie dazu vorsichtig Fragen (z.B. Was ist passiert?), vermitteln Sie Verständnis für die Aufregung (z.B. Ok, das ist ärgerlich, das kann ich verstehen.), versuchen Sie Alltagsrituale zu aktivieren und machen Sie Angebote (z.B. Lass uns bei einem Kaffee darüber sprechen.), begegnen Sie dem Gegenüber mit Respekt
  • Erkennen Sie erste Anzeichen einer möglichen Ausartung des Geschehens sprich Eskalation: Anspannung, Unmut, Gereiztheit des Gegenübers
  • Versuchen Sie sich zu beruhigen: Bewusst und tief ein- und ausatmen, Panik und Hektik vermeiden
  • Denken Sie an Ihre eigene Sicherheit: Sich der Person nicht frontal entgegenstellen, Abstand halten, nicht auf sie zugehen, Körperkontakt vermeiden
  • Achten Sie auf Ihre Körpersprache: Hektische und ausladende Bewegungen vermeiden, die Person nicht anstarren (dennoch den Blick nicht vollkommen abwenden), klar und nur so laut wie möglich sprechen
  • Lass Sie sich nicht provozieren: Beschimpfungen ignorieren, nicht widersprechen, sachlich bleiben
  • Vermeiden Sie provokative Angriffe und Beleidigungen: Drohungen und Warnungen vermeiden, keine Konsequenzen aussprechen, das Gegenüber nicht beschämen oder kritisieren
  • Sind Sie in einer Situation, in der Sie oder andere Anwesende möglicherweise gefährdet sind, verlassen Sie den Ort und suchen Sie Schutz (bei Nachbarn, Passanten usw.) 
Merken Sie, dass Sie selbst anderen gegenüber aggressiv oder gewalttätig werden:
Suchen Sie nach Strategien um Ihre Mitmenschen zu schützen: Verlassen Sie „riskante“ Situationen unmittelbar und versuchen Sie sich zu beruhigen (versuchen Sie bewährte Strategien einzusetzen: atmen Sie tief durch, trinken Sie etwas, bewegen Sie sich, rufen Sie eine/n Freund/in an usw.). Scheuen Sie nicht, auch in solchen Situationen Fachpersonen zu kontaktieren. Kontaktadressen werden weiter unten angeführt.

Frauen, die häuslicher Gewalt ausgesetzt sind, erleben derzeit eine besondere Belastungs- und Risikosituation. Beratung und Unterstützung können Sie kostenlos und anonym bei unten aufgelisteten Einrichtungen für Frauen in Gewaltsituationen erhalten.

Information und Erstberatung: Forum Prävention: 0471 324 801

Unterstützungs- und Beratungseinrichtungen für Frauen in Gewaltsituationen:
Bozen
– GEA Kontaktstelle gegen Gewalt: 800 276 433 (24h)
Bozen – Haus der geschützten Wohnungen: 800 892 828 (24h)
Meran – Frauen gegen Gewalt: 800 014 008 (24h)
Brixen – Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen: 800 601 330 (24h)
Bruneck – Frauenhausdienst: 800 310 303 (Bürozeiten)

Europäische Notrufnummer: 112 (24h)
Italienweit – Notrufnummer für Opfer von Gewalt und Stalking: 1522 (24h)

Beratungseinrichtungen für Männer:
Caritas Männerberatung: 0471 324649

Psychologische Dienste des Sanitätsbetriebes

Familienberatungsstellen


 

Anleitung zu einer Atemübung

Anleitung zu einer Atemübung

Auch eine Atemübung kann in einer solchen Situation unterstützen – sie kann generell zur Entspannung dienen, sie erfordert unter Umständen etwas Übung. Nehmen Sie sich evtl. täglich zehn Minuten Zeit dafür:
Setzen Sie sich an einen ruhigen Ort und machen Sie es sich bequem.
Machen Sie sich ihrer Gefühle bewusst (Ärger, Wut, Traurigkeit usw.), atmen Sie tief ein (ca. 6 Sekunden) und noch länger aus (ca. 10 Sekunden, bis Sie das Bedürfnis zum Einatmen verspüren).
Konzentrieren Sie sich vorerst nur auf die Atmung.
Nach einigen Atemzügen: versuchen Sie zu spüren und zu beobachten, was mit Ihrem Körper passiert, Sie dies nicht zu beeinflussen, sondern lassen Sie es zu.
Atmen Sie weiter tief ein und aus, Sie werden bemerken, dass nach und nach Beruhigung eintritt.
 
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