"Keine Kompromisse 2020“- die Risiken des Alkohols

bild von mitarbeiter Peter Koler Peter Koler Info 15.11.2019 Facebook Teilen

Die Alkoholpräventionskampagne „Keine Kompromisse 2020“ weist auf die negativen Aspekte hin, die mit einem verbunden sind. Die Fachpersonen aus den Bereichen der Prävention und der Behandlung, sehen es als ihre Pflicht an, der Bevölkerung sachliche und wissenschaftlich fundierte Informationen über Alkohol zur Verfügung zu stellen.

“Prävention hat eine Schlüsselrolle in der Gesundheitsversorgung, wie es im Landespräventionsplan steht. Alkoholprävention ist dabei eine der zentralen Säulen. Die Kampagnenarbeit in diesem Bereich besteht seit mehr als 10 Jahren. Sie hat sich mittlerweile zu einer der wichtigsten im Lande entwickelt und genießt innerhalb der Bevölkerung eine breite Zustimmung“, sagt Gesundheitslandesrat Thomas Widmann.Die Kampagne „Keine Kompromisse 2019/20” kommuniziert die direkten gesundheitlichen Auswirkungen des Zellgifts Alkohol. Das Kampagnendesign lehnt sich an die bereits bekannte Grafik für Warnhinweise bei Tabak an. Inhaltlich befassen sich die Botschaften in erster Linie mit den Risiken, die mit Alkohol verbunden sind.

„Die Schattenseiten des Alkoholkonsums werden im Genussland Südtirol gerne unter den Tisch gekehrt. Wer Alkohol produziert, verkauft und ausschenkt, ist kaum daran interessiert, etwas über die Risiken und Nebenwirkungen seines Produktes zu kommunizieren. Eher werden diese noch verharmlost“, sagt Peter Koler, Direktor des Forum Prävention.

In diese Kerbe schlägt auch Generaldirektor Florian Zerzer vom Südtiroler Sanitätsbetrieb: „Die gesundheitlichen Konsequenzen, die mit Alkohol zusammenhängen werden immer noch unterschätzt. Deshalb freut es mich sehr, dass ab nun der Südtiroler Sanitätsbetrieb als Mit-Initiator der Kampagne sichtbar wird.“
 
Neben dem Aufzeigen von Risiken will die Kampagne auch soziale Normen verändern: Keinen Alkohol zu trinken ist eine positive Realität. Menschen, die keinen oder sehr wenig Alkohol trinken, sollen sich dafür nicht rechtfertigen müssen.
 

Vertiefende Erklärungen und Kommunikationsmittel der Kampagne

Vertiefende Erklärungen und Kommunikationsmittel der Kampagne

Die Kampagne ist Teil des Landespräventionsplans, wird von der Landesabteilung Gesundheit sowie dem Südtiroler Sanitätsbetrieb getragen und vom Forum Prävention umgesetzt. Ihr Markenzeichen ist ein weißes Rufzeichen auf rotem Kronenkorken. Laut ASTAT-Studie (2019) kennt jede/r dritte Südtiroler/in (33 %) die Kampagne. Von diesen sind neun von zehn mit der Botschaft, die sie vermittelt, einverstanden.  
Weitere Informationen und Downloads bietet die Internetseite www.keinekompromisse.it und die Social Media Kanäle des Forum Prävention. Zusätzlich zur Kampagne laufen eine Reihe von personenorientierten Maßnahmen. Eine Übersicht dazu bietet die Webseite des Forum Prävention www.forum-p.it/de/fachstellen/sucht/alkoholpraevention-in-suedtirol-1053.html.
 
Auf www.keinekompromisse.it – einer eigens geschaffenen Website – werden die Aussagen der Kampagne vertiefend erklärt. Weitere Links führen zu einem Selbsttest über den eigenen Alkoholkonsum, zu Tipps für ein „Feiern mit Niveau“ und zum Shuttlefinder, einer Handy-App, um schnell und unkompliziert ein Taxi vor Ort zu finden. Beratungseinrichtungen in Südtirol sowie ein Online-Beratungstool finden sich ebenso auf der Webseite. Erweitert wird die Kampagne mit über 100 Straßenschildern in ganz Südtirol mit der bekannten Botschaft "Wer fährt, trinkt nicht".
 

Infobox: Daten zu Alkoholkonsum in Südtirol

Infobox: Daten zu Alkoholkonsum in Südtirol

Laut den aktuellen ASTAT-Daten (astatinfo Nr.68/2019) haben 93 % der Südtiroler im Alter von 14 bis 85 Jahren mindestens einmal im Leben Alkohol getrunken. Fast alle Befragten (92 %) sind mit ihren Gewohnheiten beim Konsum alkoholischer Getränke zufrieden. Andererseits gibt etwa jede vierte Person an, dass sie in Bezug auf den Alkoholkonsum eine kritische Phase erlebt hat oder gerade durchlebt. 57 % konsumieren derzeit mindestens einmal pro Woche. Die Häufigkeit des Trinkens ist bei Männern und älteren Personen höher. 64 % geben an, dass Alkohol in dem Umfeld, in dem sie leben, bei Festen einfach dazu gehört. 77 % der Bevölkerung stimmt der Aussage „Alkohol ist eine Droge“ zu. 42 % halten einen gelegentlichen Alkoholrausch – beim Ausgehen, mit Freunden, bei Festen – für vertretbar. In anderen Situationen gibt es sehr wenig Toleranz. Der Anteil der Personen mit Rauscherfahrungen ist im Vergleich zu 2006 gesunken: von 33 % auf 21 %, bei den 20- bis 34-Jährigen gibt es den höchsten Anteil an Rauscherfahrenen (47 %).

Laut den neuesten ISTAT-Daten (2019) liegt Südtirol beim täglichen Konsum von Alkohol unter dem nationalen Durchschnitt von 20,6 %. 16,3 % (2014 waren es 18,5 %) der Südtiroler – 25,4 % (2014: 27,6 %) der Männer sowie 7,5 % (2014: 9,9 %) der Frauen – konsumieren täglich Alkohol. Lediglich in Kampanien trinken verhältnismäßig weniger Einwohner/innen täglich Alkohol. Zum anderen bleibt das „binge drinking“, der Konsum von sechs oder mehr Standardgetränken bei einer Gelegenheit, der bedeutendste Risikofaktor für unsere Region: 18,4 % der Befragten in Südtirol, im Gegensatz zu 7,5 % in Italien insgesamt, wurden dieser Kategorie zugeteilt. (Quelle: www.istat.it/it/archivio/230479).

Laut ASTAT (astatinfo Nr.49/2019) wurden im Jahr 2018 548 Führerscheine wegen Trunkenheit am Steuer eingezogen. Die Zahl der eingezogenen Führerscheine ist weiter rückläufig. Im Jahr 2017 waren es 624 Führerscheinentzüge. 2018 ist diese Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 12,2 % gesunken. Von allen wegen Trunkenheit eingezogenen Führerscheinen wurden 497 (90,7 %) Männern abgenommen und 51 (9,3 %) Frauen. 2008 gab es noch 1.160 eingezogene Führerscheine wegen Trunkenheit. Fast alle der von der ASTAT-Studie (2019) Befragten (95 %) befürworten völlige Nüchternheit beim Fahren.
Unter den 14-25 Jährigen sinkt laut der aktuellsten ASTAT-Jugendstudie (2017) der gesamte Konsum, einschließlich des gelegentlichen Trinkens, seit dem Jahr 2004 kontinuierlich (von 89,0 % auf 76,1 %). Besonders deutlich ist der Rückgang des Alkoholkonsums in der jüngsten Altersklasse: Bei den 14- bis 16-Jährigen verringert er sich um 23,7 Prozentpunkten.

Aktuell geht man von 3-5 % alkoholkranken bzw. alkoholabhängigen Menschen in der Allgemein­bevölkerung aus (in Südtirol 15.000-25.000 Personen). Weitere 10-15 % zeigen teilweise problematisches Trinkverhalten (50.000-75.000 Menschen). Laut Landesgesundheitsbericht wurden im Jahr 2018 2.757 alkoholkranken Personen von den einschlägigen Behandlungseinrichtung des Landes versorgt. Die Erste­Hilfe-Einrichtungen des Landes verzeichneten 1.146 Zugänge aufgrund von alkohol-assoziierten Ursachen. In den Südtiroler Krankenhäusern kam es 1.059 alkoholbedingten Entlassungen. Dazu zählen Personen, die wegen Alkoholabhängigkeit, Alkoholmissbrauch oder Alkoholvergiftung in Behandlung aufgenommen waren.

Eine Alkoholkrankheit ist durchaus erfolgreich behandelbar. Die Sensibilisierung und die Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung gehören diesbezüglich verstärkt, ebenso die Enttabuisierung und die Verminderung von Stigmatisierung alkoholkranker Menschen. Innerhalb des Sanitätsbetriebs kümmern sich die Dienste für Abhängigkeitserkrankungen in Bozen, Brixen, Meran und Bruneck und das Therapiezentrum Bad Bachgart um die Behandlung alkoholkranker Menschen. Mit dem Sanitätbetrieb konventioniert ist das Ambulatorium Hands und die Psychosoziale Beratungsstelle der Caritas. Das Forum Prävention begleitet Maßnahmen und Kampagnen im Bereich der Alkoholprävention.

Risikoarmer Alkoholkonsum

Risikoarmer Alkoholkonsum

Gesunde, erwachsene Männer sollten nicht mehr als zwei Standardgläser pro Tag trinken, gesunde, erwachsene Frauen nicht mehr als ein Glas. Mit Standardglas ist diejenige Menge gemeint, die üblicherweise in einem Restaurant ausgeschenkt wird. Zudem sollte man pro Woche an mindestens zwei Tagen auf Alkohol verzichten. Wer ausnahmsweise mal etwas mehr Alkohol trinkt, sollte sich auf vier (Frauen) bzw. fünf (Männer) Standardgläser beschränken.
 
Mit einem regelmäßig hohen Alkoholkonsum erhöhen Sie das Risiko für körperliche Schädigungen. Je mehr Sie trinken, desto größer ist dieses Risiko und desto größer ist auch die Gefahr, abhängig zu werden.
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