Gesundheitsschäden durch Rauchen und Passivrauchen

Bild: Pixabay (Symbolbild)

Dass das Rauchen von Tabak gesundheitliche Schäden verursachen kann, ist weithin bekannt. Dass auch das Rauchen der Wasserpfeife oder der Konsum von anderen nikotinhaltigen Substanzen (E-Zigarette, Mundtabak oder Schnupftabak) negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann, ist vielen Konsument*innen nicht immer bewusst. Der Hauptwirkstoff ist Nikotin, welches eine starke Wirkung auf das Gehirn hat und zur Nikotinabhängigkeit führen kann.

Tabak kann in Form von Zigaretten, Zigarren oder als Pfeifentabak geraucht werden. Dabei wird üblicherweise der Zigarettenrauch in die Lunge inhaliert, während der Rauch von Zigarren und Pfeifentabak „nur“ gepafft wird, was jedoch ebenfalls die Gesundheit schädigen kann. Der Rauch enthält neben dem Nikotin viele giftige Stoffe, die sowohl kurzfristig negative Folgen haben wie auch langzeitlich gesundheitliche Schäden verursachen können.
Rauchen hat aber negative Auswirkungen nicht nur auf die Person, die raucht, sondern auch auf jene, die sich in unmittelbarer Umgebung befinden: Sowohl der ausgeatmete Rauch (Hauptstromrauch) wie auch der Rauch, der beispielsweise von der Zigarette direkt in die Luft gelangt (der sogenannte Nebenstromrauch) kann die Gesundheit von anwesenden Personen – insbesondere auch Kindern – beeinträchtigen. Man spricht vom Passivrauchen.

Gesundheitsfolgen beim Rauchen von Tabak

Zu den schädlichen Nebenwirkungen insbesondere bei inhaliertem Rauch zählen:
  • Das Einatmen von giftigem Kohlenmonoxid, welches akut den Sauerstofftransport im Blut beeinträchtigt;
  • Die Erhöhung des Blutdrucks;
  • Die Erhöhung der Herzfrequenz und die damit einhergehende Belastung des Herz-Kreislauf-Systems;
  • Das Einatmen giftiger Reizgase, die die Atemwege belasten und langfristig zu Schleimbildung und dem „Raucherhusten“ mit Auswurf führen;
  • Das Einatmen giftiger Zusatzstoffe (Feuchthaltemittel, Aromastoffe), die den Körper zusätzlich belasten;
  • Die Aufnahme von Kondensat bzw. Teer, die sich in den Atemwegen und der Lunge festsetzen und in den Blutkreislauf übergehen.
Mögliche schwerwiegende Folgeerkrankungen des Rauchens sind:
  • Krebserkrankungen
Rauchende Personen haben im Vergleich zu nichtrauchenden ein mindestens doppelt so hohes Risiko, eine Krebserkrankung zu erleiden. Wer stark raucht, vervierfacht es sogar. Rauchen kann Lungenkrebs aber auch Tumore der Mundhöhle, des Kehlkopfes, des Magens, der Bauchspeicheldrüse, der Blase, der Niere und des Gebärmutterhalses verursachen.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Zigarettenrauchen zählt zu den wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das durch das Rauchen dickflüssigere Blut kann das Risiko für akute Gefäßverschlüsse und somit u.a. für einen Herzinfarkt erhöhen.
  • Lungenerkrankungen
Durch das Rauchen können Entzündungen der Atemwege (Bronchialkatarrh, Lungenentzündungen), insbesondere die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COLD/ COPD) ausgelöst werden. Rauchbedingte Veränderungen der Lungenbläschen und Kapillargefäße führen zu häufig beobachteten Symptomen wie Raucherhusten und Auswurf und können in ein Lungenemphysem übergehen.
  • Negative Auswirkungen auf Schwangerschaft und Zeugung
Das Zigarettenrauchen kann die Sterblichkeit von Föten und Neugeborenen erhöhen und das Geburtsgewicht Neugeborener vermindern. Auch das Risiko einer Fehlgeburt steigt bei Frauen, die während der Schwangerschaft geraucht haben. Die Fruchtbarkeit von rauchenden Frauen und vermutlich auch die Qualität der Spermien von rauchenden Männern können herabgesetzt sein.

Gesundheitsschäden beim Rauchen der Wasserpfeife (Shisha)

Häufig wird angenommen, dass das Rauchen der Wasserpfeife (Shisha) weniger schädlich sei als das Rauchen von Zigaretten, weil das Wasser die Schadstoffe herausfiltert. Das ist allerdings nicht richtig, da auch der Rauch der Wasserpfeife giftige Stoffe wie Kohlenmonoxid, Teer und Nikotin enthält. Zudem wird die Wasserpfeife länger geraucht und damit öfter inhaliert. Daher kann das Rauchen der Wasserpfeife gleich wie der Zigarettenkonsum zu einer Nikotinabhängigkeit und unterschiedlichen Folgeerkrankungen (Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen) führen.

Gesundheitsschäden bei rauchlosen Tabakformen wie Snus, Makla, Schnupftabak

Der Konsum rauchloser Tabakformen, wie Mundtabak (Snus, Makla) und Schnupftabak wird häufig als weniger gesundheitsschädlich angesehen. Tatsächlich fallen einige Risiken weg, die durch das Inhalieren von Tabakrauch verursacht werden. Das bedeutet aber nicht, dass rauchlose Tabakprodukte als „gesünder“ angesehen werden können. Beim Konsum von rauchlosem Tabak gelangt genauso Nikotin in den Körper, dessen kreislaufanregende Wirkung sich in Form einer Erhöhung des Pulses niederschlägt und somit zu einer Mehrbelastung des Herz-Kreislauf-Systems führt.

Außerdem wird die Schleimhaut in Mund oder Nase beim direkten Kontakt mit Tabak gereizt und kann langfristig geschädigt werden. Bei massivem Konsum von Mundtabak kann sich auch das Zahnfleisch entzünden und es kann sich chronische Paradontitis entwickeln. Krebserzeugende Substanzen im rauchlosen Tabak können Bauchspeicheldrüsenkrebs, Mundhöhlenkrebs und Speiseröhrenkrebs verursachen. Nicht zuletzt macht Nikotin abhängig. Eine regelmäßige Zufuhr von Nikotin führt zur Gewöhnung und letztlich zur Nikotinabhängigkeit.

Schädlichkeit der E-Zigarette (E-Cig)

Der Dampf der E-Zigarette scheint im Vergleich zu Tabakrauch weniger Gesundheitsschäden zur Folge zu haben. Allerdings gibt es über langfristige Schädigungen noch wenige gesicherte Erkenntnisse, da die Produkte noch relativ neu auf dem Markt sind. Die in den E-Zigaretten verdampften Liquide enthalten weniger schädliche Stoffe als der Tabakrauch, doch  das „Dampfen“ kann nicht grundsätzlich als ungefährlich eingestuft werden. Die nikotinhaltige Flüssigkeit kann ebenfalls schädliche Abbauprodukte produzieren. Zum einen kann sich die Mundflora verändern und zum anderen können Nutzer*innen auf den im Dampf enthaltenen Stoff Propylenglykol mit Atemwegs- oder Augenirritationen reagieren. Letztlich enthalten viele der Liquide ebenfalls Nikotin, welches eine Abhängigkeit erzeugen kann.