Bürgerschaftliches Engagement
Unterstützung beim Aufbau von ehrenamtlichen Initiativen...
MEHR ERFAHRENQuelle: con i bambini
Innovatives Projekt in den Kindergärten
2020 haben das Forum Prävention und vier Partnerorganisationen (La Strada-Der Weg, Südtiroler Kinderdorf, EOS, Arciragazzi) zusammen mit zehn Südtiroler Kindergärten das Projekt „Die Brücke – il ponte“ auf den Weg gebracht. Finanziert wurde es vom Sozialunternehmen „Con i bambini“.
Von 2023 bis 2026 wird nun das Angebot ausgebaut und in weiteren Kindergärten zur Verfügung gestellt. Das Forum Prävention ist mit sozialpädagogischem Personal in einigen Kindergärten in Meran vor Ort. Die Sozialarbeiterinnen des Forum Prävention unterstützen das pädagogische Personal, begleiten die Kinder und deren Eltern, aktivieren Unterstützungsangebote für die Familien und lancieren innovative Angebote im Territorium. Eine wissenschaftliche Begleitforschung von der Freien Universität Bozen ist vorgesehen.
Die Finanzierung erfolgt einerseits durch die Bildungsdirektion und andererseits durch das Sozialunternehmen „Con i bambini“, unterstützt von der Stiftung Sparkasse, der Stiftung H. Oberrauch, die Unternehmen Alperia, Würth Italia und Autoindustriale.
Zielgruppen von „Die Brücke – il Ponte“ sind Kinder und deren Eltern, die in ihrem Alltag aufgrund verschiedenster Umstände auf Herausforderungen stoßen. Diese Herausforderungen sind zum Beispiel Armut, Zeitkonflikte zwischen den Arbeitszeiten und den Zeiten der Betreuungseinrichtungen (insbesondere bei Allein- oder Getrennterziehenden), Sprachbarrieren oder auch psychophysische oder soziokulturelle Schwierigkeiten.
Damit Familien unterstützt werden können, arbeiten die Sozialarbeiterinnen des Forum Prävention eng mit den pädagogischen Fachkräften des Kindergartens, den lokalen privaten und öffentlichen Diensten und Einrichtungen, sowie Vereinen und Elterngruppen zusammen. So können Unterstützungsnetzwerke für und mit Familien aufgebaut werden.
• Kinder mit soziokulturellen Nachteilen bzw. psychosozialen Belastungen und ihre Familien werden unterstützt.
• Das Kindergartenpersonal wird unterstützt und ihre Kompetenzen gestärkt.
• Der Kindergarten ist mit lokalen Diensten, Einrichtungen und Vereinen besser vernetzt.
Die soziale Fachkraft ist gemeinsam mit den pädagogischen Fachkräften im Kindergartenalltag präsent. Sie steht Eltern für ihre Fragen, Sorgen und Anliegen als Kontaktperson zur Verfügung. Sie nimmt sich Zeit für die Begleitung der Familien.
Bei Bedarf kann die soziale Fachkraft gemeinsam mit der Familie Schritte setzen, um Herausforderungen zu bewältigen. Sie bezieht lokale öffentliche und private Dienste, Einrichtungen, Vereine und Initiativen mit
ein. Dadurch werden Familien besser in lokale Netzwerke integriert und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gefördert. Diese Netzwerkarbeit ist eine zentrale Tätigkeit der sozialen Fachkräfte.
Die soziale Fachkraft arbeitet mit Familien sowohl innerhalb als auch außerhalb des Kindergartens und hat damit eine Brückenfunktion zwischen Akteuren auf dem Gebiet.
Elterncafé
Elterncafés sind informelle Treffen von Eltern, die sich eine Stunde vor Kindergartenende zusammensetzen und austauschen. Wenn Eltern dies wünschen, werden themenspezifische Treffen angeboten, zum Beispiel zu den Themen Sexualpädagogik, Mediennutzung, Sauberkeitserziehung, Spracherwerb und vielem mehr.
Mehrsprachige Newsletter
Damit Mitteilungen des Kindergartens von allen verstanden werden, gibt es im Kindergarten Texelpark einmal monatlich einen mehrsprachigen Newsletter. Darin finden sich Informationen über aktuelle Aktionen und Projekte im Kindergarten. Diese Newsletter werden den Eltern analog übergeben. So können Rückfragen direkt geklärt werden und es entsteht ein zusätzlicher Moment des Austauschs zwischen Eltern und Kindergartenpersonal.
Mehrsprachige Elternabende
In den vom Forum Prävention begleiteten Kindergärten gibt es mehrsprachige Elternabende zu Beginn des Kindergartenjahres. Sprachliche Barrieren waren der Grund dafür, dass viele Eltern nicht an den Elternabenden teilnahmen und ihnen deswegen wichtige Informationen fehlten. Seit 2022 werden Einladungen in mehreren Sprachen übermittelt. Zusätzlich werden die Familien mit interkultureller Biografie persönlich von Mediator:innen eingeladen.
Beim Elternabend selbst werden Gesprächstische zu verschiedenen Sprachen eingerichtet. Mediator:innen übersetzen die Inhalte und Eltern haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Durch dieses innovative Angebot können immer mehr Eltern an den Elternabenden teilnehmen. Es kann von Beginn an eine positive Beziehung zu den Eltern aufgebaut werden.
Kooperationen im Netzwerk
Durch Kooperationen mit verschiedenen Partnern im Territorium können neue Initiativen umgesetzt und Familien besser begleitet werden. Eltern lernen die Dienste mit der sozialen Fachkraft kennen.
Es wird mit verschiedenen Diensten zusammengearbeitet: dem Psychologischen Dienst, der Kinder- und Jugendpsychiatrie, dem Sozialdienst, dem Jugenddienst Meran, dem Pädagogischen Beratungszentrum, der Migrant:innenberatung MOCA, der Stadtbibliothek Meran, dem Schulsprengel der Stadt Meran, den Stadtviertelrät:innen von Untermais und Wolkenstein und dem Sprachenzentrum.
Zwei Beispiele für die Zusammenarbeit:
Erzählnachmittage mit der Stadtbibliothek Meran
In Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Meran werden im Kindergarten oder in der Bibliothek Erzählnachmittage organisiert. Ziel dieser Nachmittage ist es, Familien zu vernetzen, Kindern und Eltern Freude an den Büchern zu vermitteln und auf die Möglichkeit einer kostenlosen Medienausleihe aufmerksam zu machen.
„SprachenfestA“ im Texelpark
Abschließend zum Kindergartenjahr 2022/2023 wurde in Meran ein Fest der Sprachen, das „SprachenfestA“ organisiert. Familien mit verschiedensten sprachlichen und kulturellen Hintergründen konnten die Sprachenvielfalt feiern und sich gleichzeitig vernetzen und austauschen. Viele Netzwerkpartner haben sich für die Idee begeistert und einen Beitrag zum Fest geleistet.
Impulstage zur „Erziehungs- und Bildungspartnerschaft“
Um den pädagogischen Fachkräften die Wichtigkeit einer tragfähigen Kooperation mit den Eltern zu vermitteln, werden vom Forum Prävention Impulstage zum Thema „Erziehungs-und Bildungspartnerschaft“ organisiert. Dabei werden theoretische Konzepte erklärt und der Wert einer respektvollen Haltung, des Dialogs mit den Eltern und ein vorurteilbewusstes, kultursensibles Handeln thematisiert.
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Informationsheft für Schüler und Schülerinnen...
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